Werdenfelser Bruderschaft

In den ersten Jahren des Werdenfelser Seminars, stand plötzlich am Schluss eines fünftägigen Grundkurses ein junger Pfarrer auf und sagte dem Sinn nach etwa so: „Was wir hier getrieben haben, war einfach schön. Und jetzt komme ich wieder heim und bin wieder ganz allein.“

Dies war der Anstoß für Hans Wittmann den Begründer des Werdelser Seminars und früheren Direktors von Haus Werdenfels 1983 die Werdenfelser Bruderschaft ins Leben zu rufen. In der kirchlich anerkannten Gemeinschaft treffen sich alle zwei Monate 12-15 Regenburger Diözenanpriester zum Gebet, geistlichen Austausch und gemütlichem Beisammensein.

Die Bruderschaftsregeln werden als Zielregeln verstanden und entsprechend gelebt.

Seminarraum Haus Werdenfels

Satzung der Werdenfelser Bruderschaft

Die Werdenfelser Bruderschaft ist eine Gemeinschaft von Weltpriestern.

1. Ziel

Die Mitglieder der Werdenfelser Bruderschaft bemühen sich um persönliche und pastorale Erneuerung im Sinne des 2. Vatikanischen Konzils.
Hilfreich sind ihnen dabei neun Bruderschaftszeichen:

  1. Die tägliche Bruderstunde. Sie besagt über die gottesdienstlichen Verpflichtungen und das Breviergebet hinaus ein wenigstens halbstündiges Verweilen vor dem Herrn.
  2. Der wöchentliche Bruderdienst. Er beinhaltet über die Bruderschaft hinaus mit einem Priester oder Laien im kirchlichen Dienst in Verbindung zu treten (Telefon, Brief, Einladung, Besuch).
  3. Die monatliche Brüderbegegnung, entweder in Form eines Treffens – womöglich mit Übernachtung – oder eines Gedankenaustausches auf Tonkassette. Das lebendige Mit- und Füreinander bleibt ein ständiges Anliegen.
  4. Das jährliche Bruderecho an den Bischof. Es wird dadurch gegeben, dass der Bischof zu einem Brüdertreffen eingeladen wird oder dass ihm jeder ehrlich schreibt, was ihn zur Zeit im Blick auf die Diözese freut und bedrückt.
  5. Das Freisein von bischöflichen und päpstlichen Ehrentiteln. Wer schon einen Ehrentitel hat, soll ihn wenigstens nicht verwenden.
  6. Das Freisein für einen einfachen Lebensstil gemäß dem Evangelium. Das bedeutet einen sozial verantwortlichen Umgang mit Besitz. Dabei kann das Freisein von Häusern und Eigentumswohnungen ein besonderes Bewährungsfeld darstellen.
  7. Das Freisein von der ehemaligen territorialen bzw. personalen Gemeinde. Damit ist ausgedrückt, dass bei einem Wechsel an eine andere Stelle oder in den Ruhestand auf jedes Hineinreden und Hineinwirken in den Bereich des Nachfolgers verzichtet wird. Ein Ortswechsel kann dafür hilfreich sein.
  8. Die jährliche Spende für notleidende Schwestern und Brüder wenigstens in der Höhe der Aufwendung für den eigenen Urlaub.
  9. Das Tragen eines geistlichen Zeichens in der Öffentlichkeit.

2. Organe der Bruderschaft

Die Organe der Bruderschaft sind die Bruderschaftsversammlungen und das Leitungsteam. Zur Bruderschaftsversammlung werden wenigstens einmal im Jahr alle Mitglieder eingeladen. Sie wird vom Sprecher einberufen und geleitet. Sie ist beschlussfähig, wenn die Mehrheit der Mitglieder anwesend ist. Sie fasst ihre Beschlüsse mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

Das Leitungsteam besteht aus dem Sprecher und seinen beiden Stellvertretern. Sie werden jährlich vier Wochen vor der Jahresversammlung in geheimer Briefwahl von den Mitgliedern gewählt. Der Sprecher wird mit der absoluten Mehrheit der abgegebenen Stimmen, die beiden Stellvertreter werden mit der relativen Mehrheit gewählt. Das Ergebnis wird der Jahreshauptversammlung bekanntgegeben. Wenn im ersten Wahlgang diese Mehrheit nicht erreicht wird, findet bei der Jahresversammlung ein zweiter Wahlgang zwischen den beiden Kandidaten statt, die im ersten Wahlgang die meisten Stimmen erreicht haben. Bei Stimmengleichheit entscheidet das Los.

Der Wahlausschuss, bestehend aus zwei Mitgliedern, wird beim Brudertreffen, das der Jahresversammlung vorausgeht, gewählt.

Der Sprecher vertritt die Bruderschaft nach innen und außen, unterstützt von den beiden Stellvertretern. Sprecher und Stellvertreter moderieren im Wechsel die Brüdertreffen. Im Namen der Bruderschaft spricht nur der gewählte Sprecher oder wer von ihm oder der Bruderschaft ausdrücklich beauftragt ist.

3. Bruderschaftsdienste

Dem Leitungsteam stehen der Kassier und der Chronist zur Seite. Sie werden von der Jahresversammlung gewählt.

Der Kassier verwaltet die Gelder der Bruderschaft und legt bei der Jahresversammlung den Kassenbericht vor. Neben dem Bruderschaftssprecher ist er in finanziellen Dingen zeichnungsberechtigt.

Der Chronist sammelt alle wichtigen Dokumente über die Entstehung und die Entwicklung der Bruderschaft, ebenso die Bruderschaftsdienste und -kassetten und bewahr sie sorgfältig auf.

4. Eintritt und Austritt

Wer der Werdenfelser Bruderschaft beitreten will, teilt dies dem Sprecher mit. Nach Ablauf eines Jahres, während dessen der Bewerber einen Gaststatus hat, erklärt er vor dem Leitungsteam oder der Bruderschaftsversammlung, ob er Mitglied werden will.

Ein Ausscheiden aus persönlicher Entscheidung und im gegenseitigen Einvernehmen ist jederzeit möglich. Wer dreimal hintereinander bei einem Brüdertreffen unentschuldigt fehlt, tut damit kund, dass er nicht mehr zur Bruderschaft gehören will und schließt sich damit selber aus.

5. Finanzen

Zur Begleichung der anfallenden Unkosten (Bruderschaftskassette, Porto o.ä.) wird jährlich ein Unkostenbeitrag erhoben, dessen Höhe vom Kassier vorgeschlagen und von der Jahresversammlung für ein Jahr festgelegt wird.

6. Gemeinnützigkeit

Die Bruderschaft dient ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen Zwecken im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung in der jeweils geltenden Fassung. Die Mittel der Bruderschaft und etwaige Gewinne dürfen nur für die in der Satzung bestimmten Zwecke verwendet werden. Keine Person darf durch Verwaltungsausgaben, die dem Zweck der Bruderschaft fremd sind oder durch unverhältnismäßig hohe Vergünstigungen begünstigt werden. Bei der Auflösung der Bruderschaft fällt das nach Begleichung der Verbindlichkeiten vorhandene Vermögen an MISSIO AACHEN zur Verwendung für die Aktion Prim.

7. Satzungsänderung

Diese Satzung kann mit einer Zweidrittelmehrheit aller Teilnehmer der Jahresversammlung geändert werden. Die Abstimmung darüber muss acht Wochen vor der Jahresversammlung angekündigt werden.

8. Sitz der Bruderschaft

ist das Diözesan-Exerzitienhaus Werdenfels 93152 Nittendorf

Telefon: +49940495020

Fax: +4994049502950

E-Mail: buero@haus-werdenfels.de