Exerzitien

Exerzitien sind ein geistlicher Übungsweg.

Folgen Sie Ihrer inneren Sehnsucht und begeben Sie sich auf die Suche nach Ihrer inneren Mitte.

Dieser Weg führt zu mehr Lebendigkeit, innere Freiheit und Erfüllung. Sie entdecken sich selber neu und können Ihr Leben neu ordnen.

Exerzitien helfen, Ihr Leben auf Gott hin auszurichten und auf ihn hinzuordnen. Der Raum äußeren Schweigens und der inneren Sammlung ermöglicht Ihnen innerlich freier zu werden, zu hören und sich Gott anzunähern.

Exerzitien lehren uns zu beten, das heißt mit Gott in Dialog zu kommen und zu sein, und sie helfen, Gottes Willen mehr und mehr im Leben zu suchen und zu entdecken.

In Exerzitien kommt es nicht darauf an etwas zu machen oder zu leisten…

Es geht um die Beziehung zwischen Gott und Mensch, die im Mittelpunkt der Exerzitien steht.

Dort erfährt der Mensch sich als Empfangender.

Alle Dimensionen des Menschen werden in diese Beziehung hineingenommen:

  • Denken
  • Phantasie
  • Bilder
  • Ideen
  • Gefühle
  • Wahrnehmung
  • Leib
  • und Geist

Aus den Exerzitien wächst so mehr Klarheit für das eigene Leben, die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, zu lieben und entschlossen zu handeln.

Haus Werdenfels

Es gibt viele verschiedene Arten von Meditation, z.B. Achtsamkeitsmeditation, Zen-Meditation, Yoga-Meditation, Transzendentale Meditation und viele andere.

Meditation kann grundsätzlich von jedem Menschen praktiziert werden, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Glaubensrichtung.

Bunte Vielfalt von Exerzitienformen

Die Weise, wie dieser Dialog zwischen Gott und den Übenden unterstützt wird, unterscheidet sich je nach Exerzitienform. Welche mehr hilft, hängt auch von der je eigenen gegenwärtigen Lebensphase ab.

Mal kann mehr das eine, mal mehr das andere hilfreich sein.

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Ignatische Exerzitien

Kontemplative Exerzitien

Andere Exerzitienformen

 

Ignatianische Exerzitien

 

Ignatianische Einzelexerzitien

Bei Ignatianischen Exerzitien nach Ignatius von Loyola, die idealerweise mindestens sechs volle Tage dauern, steht das Beten mit der Bibel im Vordergrund.

Der/die Übende betet mehrere Stunden am Tag mit Hilfe von Texten der Bibel. Im täglichen Einzelgespräch erhalten Sie dazu einen persönlichen Impuls, je nachdem, welcher gerade zur jeweiligen Situation und inneren Dynamik passt.

Die Betenden kommen dann mit Hilfe dieses Bibeltextes mit Gott über sein Leben und seine Beziehung zu Gott ins Gespräch, wobei das Gebet mit der Zeit auch sehr einfach und schlicht werden kann.

Elemente der Exerzitien sind:

  • persönliche Zeiten des Gebets, der Schriftmeditation und der Stille
  • durchgehendes Schweigen
  • Einzelgespräch mit der Exerzitienbegleiter/in
  • Übungen der Körperwahrnehmung (Eutonie, Qi Gong oder Ähnliches)
  • gemeinsames Morgen- oder Abendlob
  • Feier der Eucharistie

Kurzexerzitien – zum Kennenlernen und Ausprobieren

Suchen nach dem, was meinem Leben mehr Tiefe und Sinn verleiht.
Fragen nach Gott und seinem Wirken in meinem Leben.
Hoffen darauf, dass die göttliche Zusage mir gilt und spürbar wird:
„Ich bin da – für dich!“

das steht im Mittelpunkt des Einführungskurses in ignatianische Exerzitien.

Mit einer Einführung in den Übungsweg und der Schriftbetrachtung nach Ignatius von Loyola beginnen diese Schnupperexerzitien. An zwei bis drei Tagen ist dann Gelegenheit in die Stille einzutauchen und in persönliche Zeiten des Gebets in Dialog mit Gott zu kommen.

Übungen zur Körperwahrnehmung, gemeinsame Gebetszeiten, tägliches Einzelgespräch und Eucharistiefeier unterstützen den persönlichen Prozess.

Am Ende der Kurzexerzitien gibt es die Möglichkeit den eigenen Weg in der Gruppe zu reflektieren und noch offene Fragen zu klären.

30-tägige Exerzitien

In der Ursprungsform, den sogenannten Großen Exerzitien, die etwa 30 Tage dauern, betrachten die Betenden die Geheimnisse des Lebens Jesu Christi von seiner Geburt über Leiden und Sterben bis zu seiner Auferstehung.

Sie suchen so, Jesus Christus mehr kennen und lieben zu lernen und zu erspüren, wie sie ihm (mehr) nachfolgen können.

Kontemplative Exerzitien

Kontemplative Exerzitien sind eine intensive

Zeit der Stille, um zur Ruhe zu kommen und eine Haltung der Achtsamkeit einzuüben.
Zeit des Herzensgebets, um unser Leben auf Gott auszurichten.
Zeit ganzheitlichen Lebens, wo ich als Mensch, so wie ich bin kommen darf, ohne Anspruch etwas leisten zu müssen.

Das Herzensgebet ist eine alte christliche Gebetstradition.

Sie zeichnet sich durch ihre große Einfachheit aus. Im Zentrum steht die stille, schlichte Wiederholung des Namens Jesu.

Sie führt uns zu uns selbst, zu unserer eigenen Tiefe und öffnet uns für die Gegenwart Gottes.

Folgende Elemente bestimmen den Aufbau und Inhalt dieser Kurse:

  • Hinführung zum Herzensgebet
  • Mehrere Stunden gemeinsamer stiller Meditation
  • Durchgehendes Schweigen
  • Gemeinsame Austauschrunden
  • Persönliche Begleitung im Einzelgespräch
  • Leichte Übungen zur Körperwahrnehmung
  • Tägliche Eucharistiefeier

Es werden in diesem Exerzitienkurs keine Meditationserfahrungen vorausgesetzt, wohl aber eine psychische Belastbarkeit und die Bereitschaft, sich auf einen inneren Prozess und die Begleitung einzulassen.

Da intensive Zeiten der Stille nicht für jeden Menschen in jedem Lebensabschnitt geeignet sind, bitten wir um einen schriftlichen Vorkontakt.

Andere Exerzitienformen

Filmexerzitien

Filmexerzitien bieten Ihnen die Möglichkeit, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen, zur Ruhe zu kommen, Zeit für sich zu haben für die Begegnung mit Gott, sich selbst und anderen.

Filme spiegeln unsere Wünsche und Sehnsüchte, sie rühren an unseren Ängsten, erzählen uns echte Begebenheiten, werfen Fragen auf und geben Antworten; sie wecken Gefühle und lassen uns die verschiedensten Situationen miterleben, lassen uns nachdenken, lernen, träumen.

Elemente:

  • Täglich ein ausgewählter Film
  • (Biblische) Impulse
  • individuelle Gebetszeiten
  • Schweigemeditationen in der Gruppe
  • Möglichkeit zum Einzelgespräch
  • tägliche Eucharistiefeier mit Filmpredigt
  • Zeiten des Schweigens

Es werden weder Exerzitienerfahrungen noch besondere Filmkenntnisse vorausgesetzt.

Bibliodrama-Exerzitien

Bibliodrama ist eine Methode der Bibelarbeit, die Exerzitien zum Abenteuer macht, indem sie die Seele in ungeahnter Weise öffnet und in Bewegung bringt.

Bibliodrama ist ein Spiel

  • mit Spielplan,
  • Spielregeln und
  • einer Spielleiterin.

Die Spieler:innen finden ihren Platz und ihre Rolle in einer biblischen Geschichte.

Die eigenen

  • Lebensthemen,
  • Glaubenserfahrungen,
  • Sehnsüchten
  • und Stimmungen verbinden sich mit biblischen Gestalten.

Die alten Bibeltexte beginnen zu sprechen. Das eigene Leben wird heller und reicher.

Im Vergleich zu reinen Einzelexerzitien spielt in Bibliodrama-Exerzitien die Gruppe der Exerzitienteilnehmer:innen eine größere Rolle.

Über die Zeit des Spielens kommen sie in Kontakt miteinander und inspirieren sich gegenseitig.

Weitere Elemente:

  • persönliche und gemeinsame Gebetszeiten
  • Einzelgespräche
  • die Teilnahme an der Eucharistiefeier

Bis auf die Spielzeiten verläuft der Kurs im Schweigen. Bibliodrama erfordert keine Vorkenntnisse.

Bibliolog-Exerzitien

Bibliologe helfen biblischen Texte lebendig werden und die „Zwischenräume zwischen den Buchstaben“ reden zu lassen. Sie ermuntert zum Dialog zwischen biblischen Texten und der eigenen Lebensgeschichte.

Die Anwesenden identifizieren sich nacheinander mit mehreren biblischen Gestalten und können sich aus diesen Rollen heraus äußern.

Der Bibliolog hat Ähnlichkeiten mit Bibliodrama und ermöglicht in den Exerzitien noch tiefer in biblische Geschichten einzutauchen.

Elemente:

  • ganzheitliche Einführung in den Tag
  • täglich ein bis zwei Bibliologe
  • durchgängiges Schweigen
  • individuelle Gebetszeiten
  • Möglichkeit zu kreativem Ausdruck
  • Möglichkeit zum Einzelgespräch
  • gemeinsames, liturgisches Feiern

Tanzexerzitien

Tanzzexerziten „Bibel getanzt“ sind eine Exerzitienform, die von der Dominikanerin Sr. M. Monika Gessner OP entwickelt wurde. Elemente aus den klassischen Einzelexerzitien werden mit dem meditativen Tanzen verbunden. Im Mittelpunkt der Tage steht die persönliche Beziehung zu Gott.

Was durch die Meditation und Kontemplation angestoßen wird, kann sich im Tanzen vertiefen, indem wir unseren Körper in einer bewegten Weise ins Gebet einbeziehen. Diese Erfahrung fließt zurück in die Meditation…

Diese Tage sind eine Zeit des Innehaltens, des “Wahr“- nehmens wer ich bin und wie ich jetzt da bin. Sie ermöglichen eine Neuorientierung und Vertiefung auf meinem geistlichen Weg, sie stellen die Frage nach Gottes Willen für meinen konkreten Alltag.

Dazu hilft ein fester Tagesablauf, der neben Elementen für die Gruppe auch Raum zum eigenen Gestalten eröffnet.

Gestalt-Exerzitien

Themenorientierte Tage für Gestaltpädagog:innen, die ihr Leben und Glauben vertiefen wollen. Der Erfahrungsweg findet seinen Ausdruck in

  • Eindruck und Ausdruck
  • Schweigen und Gespräch
  • Beten und liturgisches Feiern

Dies geschieht sowohl mit Elementen der Exerzitienarbeit als auch durch gestaltpädagogische Arbeitsweisen.

Paar-Exerzitien

Wie sich in Exerzitien die Beziehung zu Gott vertieft, so geschieht dies in Paarexerzitien auch zwischen den Partnern. Durch biblische Impulse wird die eigene und die Dynamik der Paarbeziehung angesprochen. Im Vertrauen auf das Wirken des Geistes Gottes kann dem Wachsen und der Liebe mehr Raum gegeben werden.

In angeleiteten Gesprächszeiten machen die Partner stufenweise Erfahrungen mit dem

Schweigen – Hören – Antworten

Im Schweigen miteinander und Hören aufeinander kann der gemeinsame Weg neu erlebt werden.

Elemente:

  • Persönliche Gebetszeit
  • Durchgehendes Schweigen
  • Tägliches Begleitgespräch
  • Gesprächszeiten mit dem Partner/der Partnerin
  • Impulse in der Gruppe
  • Verschiedene Formen von Leibarbeit
  • Gottesdienst

Heilungsexerzitien

DEM HEILENDEN JESUS BEGEGNEN

Jesus Christus ist Retter und Erlöser.

Wie wäre es, wenn es für Sie konkret erfahrbar würde?

Stellen Sie sich vor, dunkle und schmerzvolle Ecken in Ihrem Leben würden von Seinem heilenden Licht erleuchtet, Wunden würden geheilt. Zu wunderbar?

Erfahren Sie es selbst.

Mit dem „heilenden Jesus“ werden wir durch diese Tage gehen und IHM mit allen Sinnen nahe sein.

Elemente:

  • Lebendige Begegnung mit Jesus im Bibliodrama
  • Begleitende Hinführung zum Heilungsdialog mit Jesus (TPM)
  • Einzelgespräche
  • Persönliche Gottsuche im angeleiteten Gebet
  • Gottesdienst
  • Stille

Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch, welche der Exerzitienformen gerade für Ihr unterwegs sein passt.

Schreibexerzitien

Charakteristisch für Schreibexerzitien ist das Schreiben als Kernbestandteil des Betens. Dazu wurde die ignatianische Gebetsstruktur mit Techniken kreativen, künstlerischen und poesie- und bibliotherapeutischen Schreibens organisch verwebt. Das Erlebte und Erkannte geht in Form von kleinen Gebeten und Gedichten mit nach Hause.

Die Anleitung zu den Techniken erfolgt in den Impulsen vor der (täglichen) gemeinsamen Gebetszeit.

Wir kommen über das Schreiben in die ganz eigene Beziehung zu Gott, Welt, Mitmenschen und zu uns selbst. Und üben uns ein in Haltungen und Kompetenzen spirituell geprägten Menschseins.

In der gemeinsamen und in drei persönlichen Gebetszeiten schreiben wir uns vieles von der Seele. Wesentliche Fragen des Lebens können in den Fokus rücken.

Wir erlangen Spürbewusstsein für unsere ureigene Resonanz auf Worte, Texte, sowie auf äussere und innere Eindrücke. Und wir lernen nachvollziehbar zu unterscheiden, wie wir davon jeweils motiviert werden. 

Biblische Erzählungen für Erwachsene erleichtern den Zugang zur Bibel und zu persönlichen Themen, das geschieht u.a. über biblische Identifikationsfiguren.

Weitere Elemente:

  • Durchgehendes Schweigen
  • Tägliche Einzelgespräche
  • Feier der Eucharistie
  • Spiritueller Impuls
  • Zeit in der Natur

Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch, welche der Exerzitienformen gerade für Ihr unterwegs sein passt.